Diabetes Typ 3 und dessen ursachenspezifische Behandlungsmöglichkeiten
Fachbereich: Schwerpunktpraxis Diabetologie und Adiposiologie
Schwerpunktpraxis Diabetologie
Typ 3 Diabetes ist eine zunehmend anerkannte und bedeutende Form der Diabetes, die eng mit der Alzheimer-Krankheit und anderen neuronalen Degenerationskrankheiten verbunden ist. Während viele Menschen bereits mit den weit verbreiteten Typ 1 und Typ 2 Diabetes vertraut sind, ist der Typ 3 Diabetes oft weniger bekannt, obwohl er erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben kann.
Die Bezeichnung Typ 3 Diabetes umfasst eine große Gruppe von Erkrankungen und wird in den Buchstaben a – h weiter untergliedert.
Allen gemeinsam ist, dass das Krankheitsbild weder durch eine Autoimmunreaktion noch durch eine fehlende Zellantwort auf das körpereigene Insulin (Insulinresistenz) einhergeht.
Überblick
Diagnostik von Diabetes Typ 3
Neben der Befragung (Anamnese) und körperlichen Untersuchung wird eine umfassende Blutuntersuchung und meist eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Bei Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenprozess ist eine Kernspintomografie zu empfehlen.
Bei Symptomen der Bauchspeicheldrüsenstörung (Verdauungsproblematik) wird auch eine Stuhluntersuchung empfohlen.
Gibt es ein gehäuftes Diabetesauftreten in der Familie, ist der Patient unter 25 Jahre und fehlen Hinweise auf Typ 1 und Typ 2-Diabetes ist eine genetische Untersuchung zur Abklärung eines MODY-Diabetes sinnvoll.
Eine sorgfältige Überprüfung der Medikamente zum Ausschluss eines medikamentös ausgelösten Diabetes ist zu empfehlen.
Liegt der Verdacht vor, dass es sich um eine seltene hormonelle Störung mit Begleitsymptom Diabetes handelt, sollte eine umfassende Hormondiagnostik vorgenommen werden.
Behandlung von Diabetes Typ 3
Die Behandlung des Typ 3 Diabetes hängt von der Ursache ab. Ein genetischer Typ 3 Diabetes (MODY) kann zumindest im Anfangsstadium mit Tabletten (Sulfonylharnstoffen) behandelt werden.
Bei einer Schädigung der Bauchspeicheldrüse kommt Insulin zum Einsatz.
Hat der Diabetes eine andere Krankheitsursache, wird diese behandelt.
Komplikationen bei Diabetes Typ 3
Untergliederung des Typ 3 Diabetes in sechs Gruppen
Typ 3a
Beim Typ 3a (auch als MODY – maturity-onset diabetes of the young bezeichnet) handelt es sich um genetische Defekte der insulinproduzierenden Zellen (Betazellen). Es kommt meist bereits vor dem 25. Lebensjahr zum Auftreten eines Diabetes. Mittlerweile wurden bereits mehrere verantwortliche Gene entschlüsselt. Typischerweise gibt es eine familiäre Diabetesvorgeschichte mit Häufung der Zuckerkrankheit im jüngeren Lebensalter. Die Diagnose erfolgt durch den Nachweis entsprechender genetischer Mutationen bei begründetem Verdacht.
Anfangs kann der Typ 3a mit Sulfonylharnstoffen (Tabletten) behandelt werden. Im Verlauf wird häufig eine Insulintherapie notwendig.
Typ 3b
Dies umfasst seltene genetische Erkrankungen der Insulinausschüttung. Dies führt zu einer fehlenden Insulinwirkung auf die Zelle. Der Blutzucker tritt meist in Kombination mit anderen genetischen Mutationen auf.
Die Diagnose wird in der Regel durch eine genetische Untersuchung an spezialisierten Zentren gestellt.
Typ 3c
Auch pankreopriver Diabetes genannt, beschreibt einen gestörten Zuckerstoffwechsel aufgrund einer Schädigung der Bauchspeicheldrüse.
Das Hormon Insulin, welches für den Zuckerstoffwechsel und die Regulation des Blutzuckers entscheidend ist, wird in der Bauchspeicheldrüse hergestellt.
- Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung schränkt die körpereigene Insulinbildung meist nur vorübergehend ein.
- Bei chronischen Bauchspeichelentzündungen kommt es neben einer Verdauungsstörung durch Ausfall wichtiger Verdauungsenzyme auch in etwa der Hälfte der Fälle zu einem Diabetes. Neben Ersatz der Verdauungsenzyme muss der Zucker mit Insulin therapiert werden. Hauptursache der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung ist Alkoholmissbrauch.
- Bauchspeicheldrüsenverletzungen oder Operationen können ebenfalls die Insulinproduktion beeinträchtigen und zu Diabetes führen.
- Bauchspeicheldrüsentumore führen zu einer Beeinträchtigung der Insulinbildung und können auch Ursache eines Typ 3 Diabetes sein.
- Die genetische Erkrankung Mucoviszidose (=Cystische Fibrose) führt über eine Verdickung des Bauchspeicheldrüsenschleims zu deren Schädigung und kann auch zu einem Diabetes führen.
- Die Eisenspeichererkrankung Hämochromatose führt zu einer Eisenüberladung im Körper. Neben Leber, Herz, Hormonsystem kann dies auch zu Störungen der Bauchspeicheldrüse mit Entwicklung einer Zuckererkrankung führen.
Typ 3d
Beschreibt ein Krankheitsbild seltener Hormonstörungen, die aufgrund übermäßiger Ausschüttung eine Zuckererkrankung auslösen. Die Blutzuckererkrankung ist hierbei mehr ein Symptom als eine eigene Erkrankung. Meist liegen auch andere Symptome im Vordergrund und der erhöhte Zucker wird im Rahmen von Laboruntersuchungen festgestellt.
Typ 3e
Dieser Diabetestyp beschreibt eine durch Medikamente ausgelöste Störung des Zuckerstoffwechsels. Mehrere Medikamentenwirkstoffgruppen können erhöhte Blutzuckerwerte verursachen. Ein Überblick über eingenommene Medikamente mit ggf. vorliegenden Nebenwirkungen ist daher von großer Bedeutung.
weitere Typ 3 Formen (f-h)
Diese beschreiben insbesondere die Infektion beim Ungeborenen Kind mit Röteln oder Cytomegalievirus, seltene immunvermittlete Formen oder seltene genetische Syndrome.
Diese Typ-3-Diabetesformen werden in der Regel in spezialisierten Zentren diagnostiziert und behandelt.
Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
Aufgrund der verschiedenen Ursachen sind die Symptome des Überzuckers verschieden stark ausgeprägt. So können neben symptomlosen Verläufen mit Zufallsbefund auch akute Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust, vermehrtes Wasserlassen, vermehrtes Durstgefühl, gehäufte Infektionen vorliegen.
Unabhängig davon, welchen Typ von Diabetes Sie vermuten, ist es wichtig, frühzeitig medizinischen Rat einzuholen, um eine rechtzeitige Diagnose und geeignete Behandlung zu bekommen.
Mit Disziplin und mehr Wissen zum Erfolg
Unsere strukturierten Diabetesschulungen bieten Ihnen die Möglichkeit, das Thema aufzuarbeiten und wichtige Informationen bezüglich Essen, Trinken und Zucker mitzunehmen.
Diese finden in unserer Praxis in regelmäßig statt.
Wir kümmern uns um Ihren Diabetes Typ 3
In unserer Arztpraxis steht Ihnen ein erfahrenes Team aus spezialisierten Ärzten zur Verfügung.
Für jede medizinische Fragestellung garantieren wir Ihnen die bestmögliche Betreuung durch den jeweils verfügbaren Experten.
Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen Arztwünsche berücksichtigen können.
Die Zuordnung erfolgt organisationsbedingt intern. Unser Ziel ist es, Ihnen jederzeit eine optimale und zeitnahe Behandlung zu bieten.
Unser Ärzte*innen Team
Dr. med. univ. Daniel Krismer
Facharzt für Innere Medizin
- Diabetologie
- Notfallmedizin
- Adiposiologie DAG-DDG
Susanne Lehmann
Fachärztin für Innere Medizin und Endokrinologie. Diabetologin DDG
- ÄiW Allgemeinmedizin
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